Debatte über Entwicklung der Weseler Rheinaue
Wassersportler: Vereinshaus steht hoch im Kurs
WESEL (RP). "Rheinaue, wie geht es weiter?" Über dieses Thema diskutierten Freitagabend im Restaurant "Hohe Mark" auf Einladung der Grünen Vertreter aus Vereinen, Verwaltung und Politik. Bürgermeister Schroh betonte vor etwa 30 Zuhörern, dass eine Entwicklung der Aue ohne Privatinitiative nicht möglich sei. Es dürfe "kein Verbrechen sein, einen Privaten zu suchen, der Geld in die Sache steckt". Zudem habe er aus den Debatten um das gescheiterte Hallmann-Projekt für eine Freizeit- und Trendsportanlage gelernt, so Schroh.
Sollten private Investoren eingeschaltet werden, dürften sich diese nicht "dumm und dusselig" verdienen, sagte Thomas Lemken, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Grünen. Für ihn ist wichtig, dass es ein Naherholungsgebiet in erster Linie für die Weseler wird.
Der Wunsch nach Sicherheit, zum Beispiel durch ein Vereinshaus, steht bei den Vertretern der Wassersportarten ziemlich weit oben. So wusste Günther Schlösser (Angelsportgemeinschaft) von rückläufigen Mitgliederzahlen zu berichten. Schuld seien die ständigen Beschädigungen durch Randalierer. Palm Heise vom Yachtclub Wesel bekräftigte diese Aussage.
Sein Anliegen: "Dort muss ein Haus hin zur Überwachung. Für alle, auch für Taucher und Angler." Die Aue-Entwicklung solle weitergehen, aber in ruhiger Form. Deshalb, so Heise, sollten die Grünen "nicht so dagegen sein". Dirk Möllmann (Bürgerinitiative zur Erhaltung der Rheinaue) bemängelte die fehlende gemeinsame Planung der Vereine. Er äußerte die Auffassung, dass die Wassersportvereine alle ihr "eigenes kleines Ding machen wollen". Dies wies Heise zurück. Er fragte umgekehrt: "Warum diskutieren einige, die weit weg wohnen, überhaupt mit?"
Bevor man weiter über die Aue-Planung nachdenke, so ein Weseler Bürger, sollte erst einmal an Sitzbänke am Rundwanderweg gedacht werden, um den Blick auf das Wasser genießen zu können.
Gegen Ende der Versammlung baten die Anwesenden, Prof. Dietmar Castro, Vorsitzender des Gestaltungsbeirates, um eine Meinungsäußerung. Er kam dem Wunsch nach, jedoch nicht in seiner offiziellen Funktion, sondern als Privatperson. Castor erklärte, er habe darüber nachgedacht, wie der Auesee besser an die Innenstadt angebunden werden könne, wie die Siedlungsbereiche langfristig verstärkt werden könnten und wie die Vereine ihre Aktivitäten bündeln könnten, etwa durch ein gemeinsames Vereinshaus am See. Einzelheiten nannte er nicht.
Von ELKE SIEMUND
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