In zwei Container sammelten Angler und Taucher den Unrat, der sich im und am Auesee im Laufe des Jahres angesammelt hatte. Fotos (2): Hilmar Dülligen

Weseler Vereine entsorgten am Auesee wieder jede Menge Müll

Berge von Unterwäsche fanden sich in Sträuchern und Gebüsch


Wesel. Rot im Kalender angekreuzt haben sich Angelsportler und Taucher den dritten Sonntag im Oktober. Dann nämlich geht das "Müllkommando" von Angelsportverein, Tauchsportgemeinschaft und Baracuda Club auf die Suche. Jahr für Jahr wird der Auesee und das Ufer vom Unrat befreit. Zum sechsten Mal trafen sich nun schon 30 Mitglieder der Vereine vor Ort, um den Müll vom Sommer in zwei große Container zusammenzutragen.

"Im Wasser finden die Taucher meist "Zivilsationsmüll". Also Flaschen, jede Menge Dosen, Chipstüten, Pappbecher, aber auch Fahrradschläuche. Röhren und sonstigen Unrat", so Ottmar Geddert von der Tauchsportgemeinschaft Wesel. Was die Angelsportler bei ihren Rundgängen um den See so zu Tage befördern, ist allerdings noch erstaunlicher. "Ich glaube, die Weseler Frauen gehen alle nackt nach Hause", kommentierte einer der Beteiligten schmunzelnd den Berg von Wäsche und Unterwäsche, den man aus Büschen und Sträuchern heraus geholt hatte. Aber auch ein alter Autoreifen, ein Fahrrad, anderes Sperrgut und natürlich jede Menge "Zivilisationsmüll" wanderten im Laufe des Tages in die Container, die sich langsam füllten. "Einen kriegen wird auf jeden Fall voll und den anderen bestimmt halb, das ist eigentlich immer so", erklärt Ottmar Geddert.

Angler und Taucher fühlen - gleichermaßen dem Auesee verbunden und möchten ihn daher für ihre sportlichen Zwecke erhalten. Aus dieser gemeinsamen Verantwortung für den schönen Weseler Auesee heraus, hat sich die Säuberungsaktion entwickelt. "Dadurch ist die Kameradschaft unter den Vereinen deutlich besser geworden. Wir als Sportler und natürlich dem auch als Menschen möchten einen sauberen See vorfinden daher machen wir das", so Geddert weiter.

Daran sollte vielleicht so mancher denken, wenn er achtlos etwas ins Wasser oder in die Büsche wirft, was dort nicht hingehört. Vielleicht will auch er im nächsten Jahr wiederkommen und dann bestimmt nicht im Müll liegen.
Yvonne Dams


Was diesem Taucher bei der großen Säuberungsaktion ins Netz gegangen ist, war bestimmt nicht schmackhaft.