Dienstag, 26.07.2005
 

Schnorcheln und nicht plantschen

Abgetaucht sind Lars Freihoff (links) und Steffen Harborg gestern mit Tauchlehrer Horst Pruse im Auesee. Kalt war´s, aber es hat Spaß gemacht. (Foto: Markus Weißenfels)

Trotz Bibbern und Gänsehaut: Kinder lernten Theorie und Praxis.

WESEL/HAMMINKELN. "Wasser ist ja unser Element. Wir sind darin geboren, und wir brauchen es zum Leben", erklärte Horst Pruse. Was den philosophischen Worten ihre Wirkung nahm, waren die große Brille vor seinen Augen, der Plastikschnorchel an den Lippen und der türkisfarbene Neoprenanzug, in dem der Tauchlehrer steckte. Und wer fror, den interessierten die Worte herzlich wenig. "Aber es war toll", sagten Lars Freihoff und Steffen Harborg, frisch aus dem Wasser und in Handtücher gehüllt. Zwei der Kinder, die gestern beim Schnupper-Schnorcheln im Rahmen der Hamminkelner Ferienspiele am Auesee mitmachten.

Morgens ging es los, mit einem Film über das Tauchen. Bevor die Kinder das eben gesehene aber im Auesee ausprobieren konnten, standen noch ein paar Theoriestunden auf dem Plan: Schnorchel, Maske, Flossen, Techniken. "Zum Beispiel dürfen die Flossen nicht zu hart oder zu weich sein, dann bekommt man nämlich Wadenkrämpfe", sagte Christina Ebermann (9). Christin Hirschenberger erinnerte sich, "dass das Glas einer guten Brille nie zerplatzt und nur eine Delle bekommt wenn mal ein Stein dagegen schlägt".

Das Schwimmabzeichen in Gold hat die Weselerin schon längst gemacht, jetzt wollte sie auch einmal das Schnorcheln ausprobieren. Nach einer Viertelstunde im kühlen aber klaren Wasser lautete das Urteil der Zwölfjährigen: "Viel besser als Schwimmen."

"Man kann kleine Fische sehen und Steine und Algen", erzählten Lars Freihoff und Steffen Harborg, als sie begeistert aus dem Wasser stiegen. Aber kalt sei es gewesen, da müsse man ständig in Bewegung bleiben.

Dass man einige Kinder für das Leben unter der Wasseroberfläche begeistern konnten, hofft Manfred Altmann. Der Vorsitzende und Ausbildungsleiter der Tauchergruppe Gervershof in Loikum sagt zwar, dass eine Tauchausrüstung noch zu schwer sei für Kinder unter zwölf Jahren. Richtiges Schnorcheln könnten sie aber schon lernen, sagt Altmann. Und: "Leute, die mit ihrem Plantschen die Fische vertreiben, wollen wir nämlich im Wasser nicht sehen." 26.07.2005     CAROLIN REINTJES

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