Montag, 20.12.2004

Kein Bedarf für das Ostbad

Still ruhte das Ostbad gestern, im Frühjahr soll das für immer der Fall sein. Für die Sanierung fehlt das Geld. (Foto: Olaf Fuhrmann)

SCHLIESSUNG / Geschäftsführer Herbert Storm verweist auf den Überhang an Wasserflächen, der gutachterlich nachgewiesen wurde. Vereine und Schulen können demnächst anderswo schwimmen.

WESEL. Die Wogen schlagen hoch, seit bekannt wurde, dass das Ostbad in Obrighoven vor dem Aus steht. Spätestens mit Beginn der Rheinbadsaison soll es geschlossen werden (die NRZ berichtete). Herbert Storm, Geschäftsführer der Bäder Wesel GmbH, teilte gestern mit, dass sein Bericht zur bevorstehenden Schließung des Bades vom Aufsichtsrat ausführlich beraten und zur Kenntnis genommen worden sei. Grund: Wesel habe einen gutachterlich festgestellten Überhang an Wasserflächen in Hallenbädern. Ferner spiele die demographische Entwicklung eine Rolle, außerdem gebe es Veränderungen im Freizeitverhalten.

Sorge der Sportlehrer unbegründet Die bisherigen Nutzer des Hallenbades Ost würden durch organisatorische Maßnahmen auf andere Bäder umverteilt. Gespräche mit den betroffenen Schulen und Vereinen stünden noch an. Unbegründet sei die Sorge der Sportlehrer, die der Rektor des Konrad-Duden-Gymnasiums Dr. Heinzgerd Schott in der Samstagsausgabe der NRZ geäußert hatte. Zählungen hätten nämlich ergeben, dass sowohl die Kapazitäten des Bades Ost als auch des Heubergbades keineswegs von den Schulen voll und ganz genutzt würden.

Storm verweist außerdem darauf, dass die Sanierung des "Oldtimers Ostbad" über mehrere Jahre überprüft und letztlich verworfen worden sei. Abgesehen von technischen Problemen seien die Verkehrssicherungspflichten bei laufendem Betrieb nicht erfüllbar. Der wahre Grund für die Schließung liege aber nicht - wie von Schott vermutet - in der nicht mehr finanzierbaren Unterhaltung.

Allerdings seien bereits seit 1997 trotz der Bemühungen des Aufsichtsrats keine Investitionsmittel für das Bad bereit gestellt worden. Die Stadt habe in der Vergangenheit ihr knappes Geld in andere Vorhaben gesteckt. Heute besteht ein Bedarf für das Ostbad nicht mehr, heißt es abschließend in der Stellungnahme des Geschäftsführers. 20.12.2004     PETRA HERZOG

Copyright: Neue Ruhr/Rhein Zeitung NRZ