Bio-Taucher entdecken Schleim-Algen im Auesee

Einmal im Monat wird das Gewässer unter die Lupe genommen

Wesel (jo). Die berüchtigten schwarzen Flecken, als Problem der Nordsee entdeckt, gibt es auch im Weseler Auesee. Das haben Mitglieder der hiesigen Tauchsportgemeinschaft entdeckt. Sie fanden "eine große Anzahl von Schleim-Algen, die andere Pflanzen kaputtmachen", wie Vorsitzender Ottmar Geddert sagt. Gemeinsam mit neun anderen der insgesamt 120 Mitglieder hat er eine Gruppe von "Bio-Tauchern" gegründet, die einmal monatlich dem Zustand des Sees auf den Grund geht.

Füttern verboten

Zum Dramatisieren besteht allerdings kein Anlaß, wie sich der Biologe Andreas Heisig als Experte und Umweltreferent des Tauchsportverbandes Nordrhein-Westfalen vor Ort selbst überzeugt hat. Der AueSee, so sein Resümee, stehe im Vergleich zu anderen Seen des Landes gut da.

Deshalb wollen Geddert und Mannen auch in Zukunft ein Auge auf den Zustand des Sees haben, Proben nehmen, Wasserpflanzen und Kleinlebewesen untersuchen. Dieses im ständigen Austausch mit dem Angelverein. Seminare dienen der Weiterebildung der "Umwelt-Taucher".

Ursache der wuchernden Algen sei die "zu hohe Nährstoffeinführung" in den See, sagt Geddert. Dies resultiere zum einen aus der Zuleitung düngemittelhaltigen Wassers, um anderen hätten im strengen Winter viele Leute die Wasservögel gefüttert, und schließlich wisse man auch nicht, "ob alle Badegäste die Toilette benutzen". In diesem Zusammenhang fordert die Tauchsportgemeinschaft, daß Schilder "Füttern verboten" aufgestellt und mehr Toiletten eingerichtet werden.

Die Taucher, die einmal jährlich zum Großreinemachen des Sees antreten, finden dort auch jede Menge Bierdosen und Plastikbecher. Die werden eingesammelt, sofern sich nicht ein Krebs darin niedergelassen hat oder das Gewässer reinigende Muscheln sich angesiedelt haben.

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Bestens ausgestattet sind die "Bio-Taucher" der Tauchsportgemeinschaft.
NRZ-Foto: Markus Weißenfels